Zuerst den eigenen Anteil reflektieren. Danach kannst du, frei von deinem Anteil, deine Wahrnehmung neutraler zurückmelden. Die Verantwortlichkeiten werden differenzierter erkannt. Und der Feedbacknehmer kann besser annehmen.
Wir neigen dazu, das Problem direkt auf andere zu projizieren. Das vermeidest du mit dieser Vorgehensweise.

Es geht nicht um besser oder schlechter. Reflexion vergisst mitunter den eigenen Anteil zu betrachten, was zur Unvollständigkeit der Gesamtsituation führt. Dadurch können nicht alle Lösungswege in Betracht gezogen werden.
Die Selbstreflexion bezieht sich ausschließlich auf das Selbst. Die Reflexion der eigenen Verhaltensweisen ist oft mit der Selbstreflexion verwoben und fließen ineinander. Starte mit der Selbst-Reflexion, dann der Reflexion der eigenen Anteile, bevor du ins Außenfeld gehst.

Fehler dienen ausschließlich der Optimierung. In einer Situation hat jeder Beteiligte seinen Anteil. Je umfangreicher die Betrachtung eines Prozesses, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Problem aus der Welt zu schaffen. 

Sind wir an einer Situation beteiligt, bringen wir eigene Erfahrungen, Muster und Stolpersteine mit. Schnell vergisst man diese und handelt dadurch unbewusst. Deshalb gehören Selbstreflexion und Reflexion der eigenen Anteile zu den wichtigsten Entwicklungswerkzeugen. Wir lernen aus jeder Situation.

Die Selbst-Reflexion steigert den Bewusstseinsgrad und damit das ganze Führungsverhalten. Wer ständig mit Menschen zu tun hat, erhält gratis förderliche Impulse zur Optimierung geliefert. Nur mit Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion lassen sich diese Impulse lokalisieren und nachvollziehen. Von Natur aus ist der Mensch geboren, sich zu optimieren, zu lernen und zu wachsen. Es gibt keinen Grund, sich selbst zu verhindern.

Das ganze Bild sehen bedeutet, möglichst alle Aspekte zu betrachten. Auch die nahe Vergangenheit enthält wichtige Puzzleteile für ein Bild. Stell dir vor: Du puzzelst ein Bild und es fehlt ein Teilchen, dann ist das Bild nicht fertig. So ist es im Leben auch. Leider nehmen wir so ein fehlendes Teil oft nicht wahr. Wir gaukeln uns vor, das Bild sei fertig und in Wahrheit fehlt was. Aber nachhaltige Lösungen verlangen einen ganzheitlichen Ansatz.