Wie setze ich Selbstreflexion um?

Fragen stellen

Fakten sammeln, analysieren und Schlüsse ziehen. Der ganze Prozess wird mit Fragen befeuert. TIPP: Vertraue darauf, dass die richtigen Fragen von innen kommen. Dieses absichtslose Vertrauen ist ein genialer Prozess, um zielführende und essenzielle Fragen zu erhalten. Gebe dem Augenblick viel Raum! Alle W-Fragen sind dabei sehr hilfreich, insbesondere die Frage: „Warum?“
Innerer Impulse
Folge ebenso den inneren Impulsen wie: Das reicht mir nicht. Das erzeugt kein Bild. Ich kann nichts damit anfangen. Ich verstehe die Bedeutung nicht.

Fazit
Habe Mut und frage weiter. Abhängig vom Reflexionsthema entsteht eine Kette aus Fragen, Impulsen, Fakten und Gefühle, die einen inneren Zusammenhang repräsentieren. Auch wenn eine Auseinandersetzung droht, das Ergebnis wird sehr wirkungsvoll sein.

Meine Empfehlung

Nur keine Sorgen machen oder gar einen Rückzieher. Je öfter du dich auf Reflexionsprozesse oder Selbst-Reflexionsprozesse einlässt, desto schneller gelangst du zu deinem gesamten Potenzial. Solche Prozess finden nach viel Training in Sekunden statt.

Situationen in Sach-, Emotions- und Bedeutungsebene zerlegen

Der Hinweis sei hier angebracht, dass diese Reflexionsmethode im Kurs Selbstcoaching sehr detailliert behandelt wird. Es ist schon fast eine eigene Ausbildung in dieser Methode. Wir begnügen uns mit dem Einstieg, der viel hilft.

Jeder Mensch bringt seinen eigenen Bedeutungshintergrund mit, der sich durch unterschiedliche Erfahrungen und Umfeld prägt. Das wiederum verursacht subjektives Verständnis und folglich eigene Handlungsstrategien. Allein diese Tatsache hilft dir, andere Menschen besser zu verstehen. Handlungen bekommen einen neuen Kontext.

Prozessablauf

1. Fakten sammeln
In jedem Ereignis entstehen Fakten. Visualisiere sie wertneutral und chronologisch. Dafür ist ein Mindmap geeignet. Es wird dir wahrscheinlich schwer fallen, alle Wertungen wegzulassen. Deshalb kontrolliere am Ende alle Fakten auf ihre Neutralität hin.

2. Emotionen ergänzen
Schreibe zu jedem Fakt deine Emotionen dazu. Ohne Emotionen lässt du wichtige Information außen vor. Auch hier gilt: Bewerte deine Emotionen nicht. Ob stark oder schwach eine Emotion ist eine Emotion und möchte dazugehören.

3. Auffälligkeiten
Suche nach Auffälligkeiten! Du schaust über deine Notizen und gibst acht, ob etwas mit dir räsoniert. Egal was dir ins Auge springt, markiere es und hinterfrage diesen Aspekt.

4. Bedeutung ermitteln
Hinterfrage die Auffälligkeit nach ihrer Bedeutung. Das ist ein sehr ungewohnter Prozess. Lass dich hier von deiner Intuition leiten. Du wirst feststellen, dass sich spätestens an der Stelle sich etwas verändert. Du siehst dein Ereignis mit anderen Augen. Mit Übung findest du den Kern eines Ereignisses immer schneller und präziser. 

Der Kreislauf
Eine Handlung basiert auf einem Bedeutungshintergrund, welcher durch eine Emotion aufgerufen wurde. Finde das Gefühl und hinterfrage die Bedeutung dazu. Wenn möglich, ändere die Bedeutung, dadurch neutralisiert sich die ausschlaggebende Emotion. Neue Handlungsmöglichkeiten und Optionen eröffnen sich mit dem Paradigmenwechsel.

Umsetzung

Skizziere mittels Mindmap das Ereignis (Situation) in Stichworten. Notiere den Verlauf ausschließlich auf der Sachebene. Danach ergänzt du zu jedem Sachverhalt die primären Emotionen. In der dritten Runde schreibe die Bedeutungen dazu. Bei der Betrachtung der Map machen sich Auffälligkeiten bemerkbar. Damit kommst du einen Schritt weiter. Hinterfrage die Auffälligkeit mit der Frage: Was bedeutet das? Du fragst so lange, bis du am Kern angekommen bist!

Ressourcen aus dem Kurs Selbstcoaching

Primäre Emotionen

Trauer, Angst, Mut, Sorge, Enttäuschung, Macht, Resignation und weitere.

Sekundäre Emotionen

Wut, Freude, Ausrasten und Begeisterung

Durch das Zerlegen von Situationen in drei Ebenen lernst du, in unterschiedlichen Ebenen zu denken. Daraus resultiert eine neutralisierte Betrachtung des reflektierenden Themas. Das wird dir weiterhelfen.

Auf den Punkt gebracht

  • Schaffe Raum für Fragen und Impulse, die du intuitiv wahrnimmst.
  • Finde nach einer Reflexion in die Umsetzung und überprüfe das Ergebnis. Gegebenenfalls muss dies durch einen weiteren Prozess nachgebessert werden. Solche Regelkreise bringen viel Sicherheit im Endergebnis.
  • Denke in 3 Ebenen: Das macht Selbst-Reflexion neutral und dadurch zielsicher.
>