Verantwortung – Fragen aus der Praxis

Gehe von eigenverantwortlichen Menschen aus. Es gibt keine wirkliche Regel und sollte situativ geklärt werden. Ein Indikator ist, wenn es für dich unangenehm wird, bist du auf dem richtigen Weg, deine Verantwortung zu hinterfragen.

Hören oder Sehen ist dem Kontext übertragen gemeint. Es ist mehr eine Art Wissen, welches in dir aufsteigt. Deshalb ist das Training von Selbstwahrnehmung so wichtig. Die Sicherheit, ob dieses Wissen von dem Selbst kommt, aus Wünschen, Meinungen oder Erfahrungen generiert wird, erhältst du mit etwas Übung. Ein Restrisiko bleibt wahrscheinlich immer. Damit kann man aber sehr gut leben.

Ja! Doch die Form, wie Menschen dies umsetzen, ist so vielfältig, wie es Menschen gibt. Ich setze auf Selbstverantwortung auf. Das verschafft uns mehr Orientierung in der Praxis. Wohl bemerkt, das ist kein egozentrierter Ansatz, sondern verlangt von uns einen hohen Wahrnehmungs- und Reflexionsgrad. Im Wesentlichen geht es um die Differenzierung, wer denn in einer bestimmten Situation Verantwortung übernehmen muss. Das hängt von den beteiligten Menschen ab und kann nicht mit einer Regel beschrieben werden. Selbstverantwortung stellt die Frage nach dem WER nach innen, um sich die Antwort zu holen. Dabei werden alle Aspekte der Situation inklusive dem Umfeld wahrgenommen und fließen in die Entscheidung mit ein. Hört sich kompliziert an, ist mit etwas Übung schnell und einfach zu händeln und ist vor allem zielsicher.

Zumuten solltest du nichts. Alle MitarbeiterInnen sind vollwertige erwachsene Persönlichkeiten. Sie befinden sich in der Lage, die angemessene Verantwortung im vollen Umfang zu tragen. Ausgenommen sind kranke Menschen, diese sind gesondert zu betrachten. Unternehmen scheuen sich noch, MitarbeiterInnen ein maximales Maß an Verantwortung zu übertragen. Zur Verantwortung zählt, dass MitarbeiterInnen das gesamte Umfeld wahrnehmen können und danach entsprechend handeln sollten. Sich unter den Scheffel zu stellen, ist nicht verantwortungsvoll. Motiviere deine MitarbeiterInnen hier voll und ganz in die Verantwortung zu gehen. Spreche mit ihnen und gleicht es gemeinsam ab. Die 100% darf als Ziel durchaus im Raum stehen. Falls das noch nicht umsetzbar ist, führe dein Team an das Ziel heran. Überfordern hilft nicht, aber fordern schafft Wertschätzung. Als Indikator, dass du auf dem richtigen Weg bist, ist die Begeisterung, die sich mit einer effektiven Verantwortungsübernahme zeigt.

Das ist eine ständige Abfrage. Achte darauf, woran du Freude hast und begegne Herausforderungen. Als erste Instanz steht dir verlässlich dein Selbst zur Verfügung. Jedoch achte auch auf neutrale Hinweise. Bekommst du ein Feedback, steht die Klärung nach der Botschaft an. Mit Fragen wie, was hat die Botschaft mit mir zu tun und welche subjektiven Anteile bringt der Feedbackgeber mit. Hast du die Essenz des Feedbacks klar, setze direkt um. Üben stärkt das Bewusstsein.